Alle kennen ihn, fast jeder hat ihn schon einmal gebraucht: der Rucksack. Seine Formenvielfalt ist schier unendlich. Es gibt ihn in winzig, kaum größer als ein Portemonnaie und in riesig mit unglaublichem Fassungsvermögen. Rucksäcke begleiten uns als Kinder in die Schule und ins Ferienlager, mit einem Rucksack gehen wir auf Wanderschaft, erleben outdoor Abenteuer oder trampen quer durch fremde Länder. Teilweise leben wir aus unserem Rucksack, haben unser gesamtes Hab und Gut darin verstaut und ziehen von Land zu Land.
Unsere Rucksäcke sind dabei so individuell, wie wir selbst es sind. Sie unterscheiden sich in der Farbe, in der Größe, der Traglast und in ihren Verzierungen. Man kann sie mit Stickern bekleben, mit Aufnähern benähen, sie mit Stiften beschreiben oder Nieten und Buttons daran befestigen.
Er ist damit Gepäckstück und Ausdruck unserer Individualität gleichzeitig.
Rucksäcke sind als Reisegepäck ungeschlagen praktisch: Sind sie erst einmal gepackt, kann man sie nach jeder Pause einfach schnell schnappen, auf den Rücken schwingen und schon geht’s weiter. Sie sind nicht sperrig wie Koffer dies oft sind und gute Modelle verteilen das Gewicht so geschickt, dass es verhältnismäßig kaum zu spüren ist. So kann man das Gepäck über große Strecken relativ mühelos tragen. Wo ein Koffer versagen würde, ist des Rucksacks Revier. Auf unebener Strecke, am Strand oder im Gebirge: Rucksäcken ist der Untergrund, über den sie getragen werden, vollkommen egal.

Es gibt verschiedene Rucksackmodelle, die sich grob in folgende Kategorien einteilen lassen:

Der Schulbegleiter
Rucksäcke laufen in den Klassenzimmern dem altbekannten Schulranzen den Rang ab. Sie sind angesagt und viel hipper, als ein Schulranzen es zu sein vermag. Auch passen sie sich dem Körper besser an, sind also bequemer zu tragen. Da das Gewicht der Schulsachen oft unterschätzt wird, ist dies kein zu vernachlässigender Faktor.

Der Alltagsbegleiter
Rucksäcke halten uns die Hände frei, sie sind praktisch für den Einkauf oder als Handtaschenersatz. Sie können deutlich schlechter entwendet werden, als beispielsweise Handtaschen (jedenfalls, wenn man sie auf dem Rücken trägt) und sie sind ungeschlagen praktisch zum Fahrradfahren. Mit dem Rucksack auf dem Rücken kann man problemlos den Hund an der Leine und das Kind an der Hand halten und gleichzeitig dessen komplette Verkleidung zum Faschingsball tragen. Oder gehen wir zum Fitnessstudio oder zum Yoga, passt auch unsere ganze Ausrüstung dafür bequem in unseren Dauerbegleiter.

Der Kofferersatz
Früher waren Rucksäcke jeder Größe mehr oder weniger gleich aufgebaut. Waren sie größer, dann waren sie genauso geformt, wie die Kleineren. Heute gibt es spezielle Modelle, die auf ein hohes Gewicht ausgelegt sind. Ihre Gurte sind weich gepolstert und breit. Ihr Rückenteile sind ergonomisch geformt, stabil und so aufgebaut, dass der Sack selbst gar nicht mehr auf dem Rücken anliegt, sondern ein spezielles Teil dies tut, oft aus straff gespanntem, leicht variablem Netz hergestellt. So kann die Ausrüstung nicht mehr drücken. Brust- und Hüftgurte entlasten die Schultern und lassen das Gewicht der Ausrüstung auf der Hüfte ruhen. So wird aus dem Rucksack ein vollwertiger Ersatz für einen Koffer. Den großen Rucksack kann man sich natürlich auch aufsetzen und hat dadurch die Hände für andere Tätigkeiten frei. Das über die Tragegurte gut verteilte Gewicht sorgt zudem dafür, dass sich der gefüllte, aufgesetzte Rucksack leichter anfühlt, als ein entsprechender, in der Hand getragener Koffer es täte. Und unterschiedliche Fächer sorgen dafür, dass schon beim Packen darauf geachtet werden kann, was man wann wieder braucht und dann auch alles schnell wiederfindet. Und zu Hause lässt er sich dann wieder ausgepackt einfach zusammenfalten und platzsparend in einem Schrank oder dergleichen unterbringen, was ein weiterer Vorteil gegenüber dem doch oft sperrigen und leer genauso großen Koffer ist.

Der Outdoor-Partner
Als Partner bei Aktivitäten outdoor sind Rucksäcke ungeschlagen praktisch. Egal, ob beim Klettern, Joggen oder auf langen Wandertouren, für alles gibt es den passenden Begleiter, der mühelos die komplette benötigte Ausrüstung unterbringt. Trinkflaschen, Ersatzkleidung, Karabiner und Seile, Landkarten, Lawinensuchgeräte und vieles mehr findet so seinen Platz. Spezielle Modelle sind dabei genau an die jeweilige Tätigkeit angepasst. Es gibt leichte, kleine und gut zu befestigende Rucksackmodelle, die sich hervorragend zum Mitnehmen beim Lauftraining eignen, da sie auf dem Rücken nicht verrutschen und ihre Seitentaschen auch dann erreichbar sind, wenn man sie nicht absetzt. Andere Sportrucksäcke haben eingebaute Trinkflaschen mit Schläuchen, sodass man aus der enthaltenen Trinkflasche beim Laufen oder Fahrradfahren trinken kann, ohne auch nur die Hände dafür zu gebrauchen.
Selbst für außergewöhnliche Hobbys, wie das Fallschirmspringen, gibt es spezielle Rucksackmodelle, in denen man den Fallschirm optimal verstauen kann, sodass er sich im Sprung perfekt öffnen lässt.
Unter die Rubrik des Outdoor-Partners fällt auch der praktische Bundeswehrrucksack, der aber auch häufig als Modeaccessoire getragen wird.

Für quasi jede Lebenslage gibt es also ein geeignetes Rucksackmodell und ohne Rucksäcke sähe unsere Geschichte wohl anders aus, denn erst sie ermöglichten beispielsweise die Erstbesteigungen der Gebirge, die Jagd, das Umherziehen von Stadt zu Stadt, den Handel, ja, selbst Kriege wären ohne das Marschgepäck in einem Rucksack undenkbar gewesen … So einfach er also gestaltet ist, so genial ist die Erfindung des Rucksacks.