Camping für AnfängerCamping, die wohl schönste Art, seine Freizeit und vor allem seinen Urlaub genießen zu können. Nirgendwo sonst ist man so eng mit der Natur verbunden, nirgendwo sonst so dicht an Sehenswürdigkeiten, an Orten des Geschehens, nirgendwo sonst so frei und ungebunden, wie beim Camping. Das gilt allerdings nur dann, wenn man weiß, wie es geht, wenn man ein paar Grundregeln beherrscht, und wenn man die nötige Ausrüstung sowie Einstellung besitzt. Dann, und nur dann, ist Camping ein Hochgenuss!

Bleibt vorab zu klären, was ist „Camping“?

Prinzipiell ist es heutzutage ein weit dehnbarer Begriff. Ursprünglich verstand man darunter das Übernachten in freier Natur in einem Zelt. Waren es anfänglich kleine 1-Mann-Zelte, so wuchsen diese bald zu ganz großen und geräumigen Familienzelten mit mehreren Kabinen heran. Auch das Übernachten im Wohnwagen oder Wohnmobil kann man weitestgehend als Camping betrachten, wobei der Wohnwagen-Urlauber auf Campingplätze angewiesen, der mit dem Wohnmobil Fahrende und seine „Crew“ hingegen fast vollständig unabhängig von speziellen Übernachtungsplätzen ist. Wir wollen hier in erster Linie vom Camping mit dem Zelt und ansatzweise mit dem Wohnwagen oder dem Wohnmobil ausgehen. Auf die Art, die Größe und die Ausstattung der „Behausung“ Wohnwagen und Wohnmobil einzugehen, würde den Rahmen dieses Ratgebers sprengen.

Zunächst einmal gilt es, zu klären, ob man alleine, mit Freunden oder Familie, mit oder ohne Partner Camping machen möchte. Wichtig dabei ist, stets daran zu denken, dass „Camping“ auch nahezu grenzenlose Nähe bedeutet. Beinahe 24 Stunden lang ist man auf engstem Raum aufeinander angewiesen. Ist man sich sicher, dass man das will, muss man sich auch sicher sein, dass der oder die anderen es ebenfalls wollen. Richtige, gute Absprachen sind wichtig. Anders als daheim oder in einem Hotel ist man beim Campen aufeinander angewiesen und kann sich nur selten aus dem Weg gehen.

Die nächsten Überlegungen gelten dem Zeitraum sowie dem Ziel. Wichtig ist zum einen die Jahreszeit, denn wohl kaum eine andere Art von Übernachten und Urlaub ist so wetterabhängig wie Camping. Hartgesottene campen selbst im Winter bei Kälte und Schnee. Dafür bedarf es aber der absolut richtigen Ausrüstung und einer großen Leidenschaft. Am schönsten ist der Campingurlaub hingegen bei sonnigem, warmen und trockenem Wetter. Wann und wo aber hat man dafür eine Garantie? An kaum einem Ort der Welt und zu kaum einem Zeitpunkt wirklich. Daher ist es wichtig, sich auch für alle Eventualitäten zu wappnen. Stellt man sich einmal auf ein paar Regentage ein und trifft Vorsorge, so ist alles halb so schlimm. Gemäß dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung“, kann man beim Campen diesen Satz umschreiben in: „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur eine schlechte Ausrüstung“.

So, sind Ziel und Zeitpunkt geklärt – wobei sich die meisten wohl für heimische Ziele oder lieber noch für den Süden Europas entscheiden werden -, so muss nun der Blick auf die Ausrüstung geworfen werden. Dabei ist natürlich noch zu klären, wie man an den Zielort gelangt. Wie, bedeutet, mit welchem Transportmittel, denn daraufhin ist die Ausrüstung zu planen. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, der kann wohl extrem weniger mitnehmen als derjenige, der mit einem geräumigen Auto mit wenig Passagieren an Bord reist. Auch bei Flug-, Bahn- oder Busreisen muss man sich bezüglich der Ausrüstung ganz schön einschränken.

Wer noch keine oder nur wenig Dinge fürs Camping besitzt, der sollte sich unbedingt in einem Fachgeschäft oder aber bei erfahrenen Campern beraten lassen. Dabei ist auf Qualität zu achten, denn was nützt ein toll aussehendes Familienzelt, wenn es undicht ist oder sich gar nur sehr zeitaufwändig aufbauen lässt? Und da wären wir bei den Kosten. Entgegen der althergebrachten Meinung ist Camping nicht gerade billig. Man denke nur an die Luxus-Camper mit den großen Wohnmobilen. Qualität ist, wie auch andernorts nicht immer preiswert. Wer sparen will und muss, der sollte sich eventuell erst einmal mit einem gebrauchten oder geliehenen Zelt (Gleiches gilt übrigens auch für Wohnwagen und Wohnmobil) begnügen, besonders dann, wenn man zuvor noch nie Camping gemacht hat. Dabei ist die Größe natürlich abhängig von den mitfahrenden beziehungsweise „mitschlafenden“ Personen. Unbedingt darauf zu achten ist, dass die Zeltwände heil und imprägniert sind. Nichts ist schlimmer, als undichte Zelte, vor allem bei Regen. Man sollte sich aber auch dessen bewusst sein, dass es selbst bei Sonnenschein Probleme mit dem Zelt geben kann. Wer nämlich seine Zelte – auch seinen Wohnwagen oder das Wohnmobil – ganz ohne Schatten aufbaut beziehungsweise installiert, der wird schon bald merken, dass sich das Innere derartig aufheizt, dass man es kaum dort drinnen aushalten kann. Wichtig ist auch, stets daran zu denken, die Öffnungen zu verschließen, um ungebetene Gäste draußen zu halten. Sollte es dennoch einmal zu einem ungebetenen Besuch kommen, so sind Anti-Mücken-Cremes und -Sprays ein Muss.

Kluge Camper bauen zudem weiterhin vor: Falls es einmal unverhofft gewittern oder regnen sollte, kann man sich einen eigenen Fluss im Zelt ersparen, indem man zuvor einen kleineren Graben mit „Abfluss“ rund ums Zelt zieht. Nicht vergessen sollte man außerdem, dass, selbst bei trockenem Wetter, die Zeltwände des Nachts – besonders, wenn man in der Nähe von Flüssen, Seen oder Meer lagert – feucht werden. Da kommt dann schnell der Verdacht auf, das Zelt sei undicht. Dem ist nicht so! Tipp: Man sollte unbedingt vermeiden, die Zeltwände zu berühren!

Als weiterer Tipp sei zu nennen, dass jeder vor dem eigentlichen Campen unbedingt das Aufbauen beziehungsweise das Wohnwagen Ziehen und auch das Wohnmobil Fahren ausprobieren und üben sollte. Nur so kann man Camping letztendlich auch wirklich genießen, wenn es soweit ist.

So, nachdem wir uns mit der Behausung ausgiebig beschäftigt haben, muss man natürlich wissen, dass es damit alleine nicht getan ist. Kochgeschirr, Teller, Tassen, Gläser und Besteck sind ebenfalls wichtige Bestandteile des Campings. Hierbei sollten Sie beim Neukauf darauf achten, dass die Dinge nicht allzu viel Gewicht haben. Es gibt wunderschönes Geschirr aus Melanim ebenso wie Töpfe aus Aluminium. Weitere Utensilien sind natürlich Matte und Schlafsäcke. Sowohl beim Schlafsack als auch bei den Matten gibt es – finanzielle wie auch qualitative – Unterschiede. Bitte überlegen Sie genau, was Sie wollen und brauchen: Wer in wärmere Gegenden fährt, für den reicht ein Schlafsack, der nicht unbedingt für Minustemperaturen angelegt ist. Daunenschlafsäcke sind für leicht frierende Menschen sowie für kältere Gegenden ein Muss. Bei den Matten kann man sich entweder für Isomatten oder aber für Luftmatratzen entscheiden, je nachdem, wie Sie sich betten mögen. Luftmatratzen haben zudem den Vorteil, dass sie beim Schwimmen ebenfalls zum Einsatz kommen können. Aber Achtung: Rechtzeitig zum Trocknen legen, damit man nicht des Nachts auf nassem Untergrund schlafen muss!

Wichtig sind ferner Kochgelegenheiten, wenn man nicht gar jedes Mal Essen gehen will. Da bieten sich Kartuschen- oder Gaskocher sowie Grills an. Das Angebot ist schier unendlich, und man hat die Qual der Wahl. Sie sollten sich genauestens informieren und je nach Geldbeutel beziehungsweise Wünschen entscheiden.

Mit all dem hat man zunächst erst einmal eine Grundausstattung. Schön wäre es noch, wenn man nun ein wenig „Luxus“ in sein Camperleben bringen könnte?! Wie wäre es mit einem Pavillon? Dabei können Sie wählen zwischen einem Pavillion
zum mühevollen Aufbau, der über ein ziemliches Gewicht und eine nicht zu unterschätzende Größe verfügt, oder aber einem leichten faltbaren Pavillon. Ein faltbarer Pavillon hat den Vorteil, er ist schnell aufzubauen und nimmt nicht so viel Raum und Gewicht für sich in Anspruch. Ein faltbarer Pavillon reicht auf alle Fälle, um etwa neben einem Wohnwagen, einem Wohnmobil oder einem Zelt mit Freunden geschützt vor Sonne und Regen gemütlich zusammenzusitzen. Womit wir beim Thema „Sitzen“ wären. Wo und wie wird gegessen? Sicherlich kann man das auf einer Decke direkt auf dem Boden tun. Aber will man das wirklich? Viele von uns würden den Campingstuhl und den Campingtisch vorziehen. Achtung: Hier gibt es enorme Unterschiede! Die liegen nicht nur in Form, Farbe und Bequemlichkeit, sondern vielmehr in der Haltbarkeit. Da lohnt sich schon ein etwas tieferer Griff in die Tasche, wenn man mehrere Jahre etwas davon haben will.

Wer ans Meer fährt, der zählt ein Wurfzelt, eine Strandmuschel und Liegen zu den Utensilien, die das Camping-Leben schöner und leichter machen. Liegen sind ideal für Erwachsene, aber auch Kinder ruhen gerne mal darauf aus. Besonders auf Sandstrand sind sie sehr angenehm, weil man nicht ständig den Sand an sich kleben hat. Außerdem sind sie auch ideale Alternativen für Luftmatratzen oder Matten im Zelt zum Schlafen. Die Strandmuschel oder das Wurfzelt sind optimale Sonnenschützer nicht nur für die Kleinen. Sie sind leicht an den Strand mitzunehmen und können im Handumdrehen aufgestellt und wieder abgebaut werden. Strandmuschel und Wurfzelt nehmen zudem nicht viel Platz weg und sind leicht. Natürlich lässt es sich auch besonders gut in Hängematten relaxen, und besonders Kinder lieben das Schaukeln in diesen. Zu bedenken ist jedoch, dass man dafür Bäume, und zwar größere, benötigt, und die sind bekanntlicherweise nicht unbedingt an Sandstränden und auf jedem Campingplatz zu finden.

Bleiben noch so Kleinigkeiten wie gute Taschenlampen, Mückenkerzen, Leselampen, Klappspaten, Wasserkanister und viele andere Dinge, die das Camperleben vereinfachen. Aber mal ehrlich: Das Schöne am Camping ist, dass es nicht perfekt ist und dass man improvisieren muss und kann. Wer dazu nicht gewillt ist, der sollte sich lieber in einem Vier-Sterne-Hotel einquartieren.

Ratsam ist es auch, sich zuvor über die Campingplätze beziehungsweise die Wohnmobil-Stellplätze in der Nähe des Zielortes zu informieren. Gerade in der Saison muss man auf einigen Campingplätzen nämlich vorgebucht haben, um noch einen Platz zu ergattern. Bei der Auswahl helfen sowohl das Internet als auch die Fremdenverkehrsbüros sowie einschlägige Literaturen.

Bleibt nur noch zu sagen: Viel Spaß beim Camping!